Psychische Gesundheit – oder «mental health» – am Arbeitsplatz ist ein Thema, das in der Geschäftswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Doch warum sollte dieses Thema für CEO’s, Geschäftsführer, HR-Manager und gar jede Teamleitung von Interesse sein? In diesem ersten Beitrag unserer vierteiligen Serie beleuchten wir die wirtschaftlichen Vorteile einer gesunden Belegschaft und legen den Grundstein für das Verständnis der Bedeutung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz.
Was versteht man unter psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz?
Psychische Gesundheit bezieht sich auf das emotionale, psychologische und soziale Wohlbefinden einer Person. Am Arbeitsplatz bedeutet dies, dass Mitarbeitende in der Lage sind, ihre täglichen Aufgaben effektiv zu bewältigen, positive Beziehungen zu ihren Kolleg:innen zu pflegen und mit dem Stress und den Anforderungen ihres Jobs umzugehen.
Eine gesunde Belegschaft ist tausendfach wissenschaftlich mittels Studien – und dem gesunden Menschenverstand – belegt, nicht nur glücklicher, sondern auch produktiver. Leider ist psychische Gesundheit am Arbeitsplatz weit verbreitet immer noch ein Tabuthema oder wird oft nicht ernst genug genommen. Dies kann in der Konsequenz schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sowie auf den Erfolg des Unternehmens haben.
Die geschäftlichen Vorteile einer gesunden Belegschaft
1. Erhöhte Produktivität & Innovation
Mitarbeitende, die sich psychisch gesund fühlen, sind motivierter und engagierter bei der Arbeit. Sie bringen bessere Leistungen, was sich direkt auf die Produktivität und den Erfolg des Unternehmens auswirkt. Sie sind auch ehrlicher und bereit, sich bei Potenzialen frei zu äussern und Entwicklungen in Gang zu bringen. Eine gesunde, offene Unternehmenskultur ist für einen «gesunden Arbeitsplatz» daher nicht nur ein «nice-to-have», sondern zielt direkt auf die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.
2. Reduzierte Abwesenheit
Psychische Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle bei der Verringerung von krankheitsbedingten Fehlzeiten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verursachen psychische Gesundheitsprobleme weltweit erhebliche wirtschaftliche Verluste. Unternehmen, die in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, können die Abwesenheitsrate senken und die Arbeitsausfallkosten reduzieren (Quelle: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/mental-health-at-work).
3. Geringere Fluktuation
Eine gesunde Arbeitsumgebung bindet Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen. Wenn sich Mitarbeitende wertgeschätzt und unterstützt fühlen, sind sie weniger geneigt, das Unternehmen zu verlassen. Dies führt zu einer geringeren Fluktuationsrate und spart Ressourcen, die sonst in die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeitenden investiert werden müssten. Ein Teufelskreis sondergleichen.
4. Verbesserung des Unternehmensimages
Unternehmen, die die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern, geniessen ein besseres Image bei potenziellen Bewerbenden, sowie Kund:innen. Eine positive Unternehmenskultur zieht Talente an und stärkt die Marke.
Alles nur ein Trend?
Man könnte sich fragen, ob das wachsende Interesse an psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz nur ein vorübergehender Trend oder gar Hype ist. Tatsächlich ist die zunehmende Offenheit und Sensibilisierung für dieses Thema ein Zeichen für einen positiven Wandel.
Die steigenden Fälle von psychischen Erkrankungen sind nicht allein das Ergebnis einer erhöhten Berichterstattung, sondern reflektieren auch die realen Herausforderungen, denen sich Mitarbeitende in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt gegenübersehen. Besonders nach den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie, welche wir bis heute nicht vollumfänglich benennen können.
Wichtig für Sie sollte nicht sein, ob es ein Trend ist, sondern ob die Problematik real ist. Und das ist sie definitiv! Als CEO, HR-Manager oder auch Teamleiter:in müssen Sie die Dringlichkeit und Realität dieser Problematik erkennen, deren Chancen nutzen und proaktive Massnahmen ergreifen, um das Wohlbefinden Ihrer Belegschaft nachhaltig zu fördern. Das wunderbare dabei: alle gewinnen.
Fazit
Die geschäftlichen Vorteile einer gesunden Belegschaft sind unbestreitbar. Eine Investition in die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz lohnt sich nicht nur für die Mitarbeitenden, sondern auch für das Unternehmen als Ganzes. In den kommenden Beiträgen werden wir uns mit konkreten Massnahmen und Strategien befassen, wie Sie die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz fördern können und welche Rolle Führungskräfte dabei spielen. Denn letztendlich ist es die Verantwortung der Geschäftsführung, für eine gesunde Arbeitskultur zu sorgen und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern. Es ist fast wie mit der Kindererziehung: Wir können unseren Kindern befehlen, was auch immer wir wollen. Wenn wir es nicht vorleben, tragen unsere Bemühungen keine Früchte.
Eine gesunde Unternehmenskultur braucht natürlich auch schöne Plakate, Vorträge und ein Leitbild. Deutlich relevanter ist der tägliche Umgang miteinander und positives Vorleben. Der Bonus: Die Vorbildfunktion ist kostenlos, ganz und gar.
Bleiben Sie dran und erfahren Sie, wie Sie die Vorreiterrolle in Sachen psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz einnehmen können! So tragen wir gemeinsam dazu bei, dass «mental health» am Arbeitsplatz zur Priorität wird. Denn nur eine gesunde Belegschaft kann langfristig zum Erfolg eines Unternehmens beitragen.