Resilienz ist die Fähigkeit eines Menschen, schwierige Situationen zu bewältigen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Sie hilft uns, Herausforderungen anzunehmen, Rückschläge zu überwinden und Veränderungen erfolgreich zu meistern. Um resilienter zu werden, gibt es verschiedene Ansätze und Techniken. Welche zu einem passt, braucht jede:r für sich herauszufinden. Eine davon sind die «sieben Säulen der Resilienz», die wir in diesem Blog-Beitrag genauer betrachten und welche perfekt in unsere «Mental-Health-Reihe» passen.
1. Akzeptanz
Die erste Säule der Resilienz ist die Akzeptanz. Sie bezieht sich auf die Fähigkeit, schwierige Situationen anzunehmen und zu akzeptieren, anstatt gegen sie anzukämpfen. Dies bedeutet nicht, dass man einfach passiv alles hinnehmen soll, sondern vielmehr, dass man bereit ist, die Realität anzuerkennen und sich darauf einzustellen.
Dass die Akzeptanz so früh genannt wird, ist wahrlich kein Zufall. Denn beispielsweise die fünf Phasen der Trauer enden mit der Akzeptanz, welche danach durchaus in Resilienz münden kann. So individuell wie vielfältig das auch von Mensch zu Mensch sein mag. Darf. Und soll.
2. Selbstwahrnehmung
Die zweite Säule der Resilienz ist die Selbstwahrnehmung. Es geht darum, sich selbst gut zu kennen und zu verstehen, seine eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und zu akzeptieren. Nur wer sich selbst bewusst ist, kann auch mit schwierigen Situationen umgehen und seine Reaktionen besser steuern.
Klingt etwas abstrakt, geben wir gerne zu. Aber: Wie sehr sich Menschen in diesem Punkt (unabsichtlich) selbst täuschen oder sich dessen nicht bewusst sind, erfährt man in verschiedenen Lebenssituationen auf die «harte Tour». Beispielsweise sagen Eltern oft, dass sie mit alten Mustern im eigenen Verhalten erst konfrontiert wurden und ein Bewusstsein dafür gebildet haben, wenn die Kinder grösser werden und ausgesuchte soziale Interaktionen diese überhaupt erst zutage fördern. Alles kann, nichts muss.
3. Selbstregulation
Die dritte Säule der Resilienz ist die Selbstregulation. Sie bezieht sich auf die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren und trotz stressiger oder belastender Ereignisse einen klaren Kopf zu bewahren. Dies erfordert Übung und Training, aber kann enorm helfen, in schwierigen Zeiten ruhig und konzentriert zu bleiben.
Ein Trick, wenn Sie merken, dass Ihre Emotionen im negativen Sinne mit Ihnen durchgehen: vor jeder Reaktion auf die schwierige Situation innerlich ruhig auf 5 zählen. Im Notfall auf 10 erhöhen. Im ersten Moment unbewusst nach unseren inneren Mustern zu reagieren, ohne seine Gefühle zu differenzieren, mit Abstand zu betrachten oder neu zu orientieren kann auch die kleinsten Konflikte zum Brandherd werden lassen. Oder wann haben sich Paare das letzte Mal wirklich über den Geschirrspüler so leidenschaftlich gestritten? Eben.
4. Optimismus
Die vierte Säule der Resilienz ist Optimismus. Es geht darum, eine positive Einstellung zu haben und davon auszugehen, dass sich Dinge zum Besseren wenden werden. Menschen mit einer optimistischen Einstellung betrachten Rückschläge oft als temporäre Hindernisse und suchen aktiv nach Lösungen.
Ist Ihr Glas halb leer oder halb voll?
5. Netzwerk
Die fünfte Säule der Resilienz ist das soziale Netzwerk. Es kann enorm helfen, in schwierigen Zeiten Freunde, Familie oder andere Unterstützer zu haben, die einem zur Seite stehen und unterstützen. Ein gutes Netzwerk gibt einem das Gefühl von Gemeinschaft und Verbundenheit, was wichtig für die eigene psychische Gesundheit ist.
Familie ist inzwischen ein Wort, dass nicht ausschliesslich eine Blutsverwandtschaft voraussetzt. Das ist unserer Meinung nach auch gut so. Suchen Sie sich Ihr Netzwerk so aus, dass Sie auch aufblühen können. Das bedingt, dass in Ihrem Netzwerk auch Personen sind, die Ihnen auch Negatives direkt und offen mitteilen können und nicht nur Jasager, welche Sie in Watte packen. Schenkt massiv in Punkt 2 (Selbstwahrnehmung) ein.
6. Zielorientierung
Die sechste Säule der Resilienz ist die Zielorientierung. Es geht darum, sich Ziele zu setzen und auf sie hinzuarbeiten. Auch wenn man in schwierigen Situationen gefangen zu sein scheint, kann das Festhalten an Zielen einem helfen, weiterzugehen und motiviert zu bleiben.
Im Business-Kontext sehen wir hier die Vision und Strategie. Leitplanken, welche genug Raum lassen und trotzdem eine klare Orientierung geben. Warum nicht auch privat einen «Leitstern» definieren? Glauben Sie uns, viele Entscheidungen werden Ihnen danach deutlich einfacher fallen.
7. Proaktivität
Die siebte und letzte Säule der Resilienz ist Proaktivität. Sie bezieht sich darauf, aktiv zu handeln und nicht passiv auf Ereignisse zu reagieren. Menschen mit einer proaktiven Einstellung übernehmen Verantwortung für ihr Leben und suchen aktiv nach Lösungen, statt sich von Problemen überwältigen zu lassen.
Hier kann unsere «Montags-Motivation» auf LinkedIn etwas helfen, die Woche mit etwas Schwung, Dynamik und Zuversicht zu starten.
Fazit
Die sieben Säulen der Resilienz bieten ein hilfreiches Konzept, um die eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken. Indem man an jeder Säule arbeitet und sie in sein Leben integriert, kann man seine Fähigkeit verbessern, schwierige Situationen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen.
Es ist wichtig anzumerken, dass Resilienz keine angeborene Eigenschaft ist, sondern eine Fähigkeit, die wir alle erlernen können. Mit Übung und Geduld können auch Sie resilienter werden und Herausforderungen besser meistern. In dem Sinne: Bleiben Sie stark und bauen Sie Ihre sieben Säulen der Resilienz auf! So können wir auch in schwierigen Zeiten erfolgreich sein und deutlich besser führen. Vielen Dank für Ihre Zeit, wir freuen uns auf einen baldigen persönlichen Austausch.