Der Prozess des Employer Brandings: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Employer Branding - Schritt für Schritt Anleitung

Employer Branding ist ein wichtiger Bestandteil jeder HR- oder vielmehr Unternehmens-Strategie und sollte von jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin ernst genommen werden. Es ist der Prozess, durch den Arbeitgeber ihre Marke auf eine Art und Weise präsentieren, die von potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten sowie aktuellen Mitarbeitenden als attraktiv wahrgenommen wird – und ganz wichtig: auch ist. In diesem Blogbeitrag werden wir den Prozess des Employer Brandings genauer erläutern und zeigen, wie Unternehmen eine Arbeitgebermarke entwickeln und effektiv umsetzen können. Damit sollen Sie einen Leitfaden und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Hand haben, um Ihr Employer Branding professionell zu starten und zu festigen.

Schritt 1: Analyse der bestehenden Markenidentität

Bevor Sie mit der Entwicklung Ihrer Arbeitgebermarke beginnen können, müssen Sie verstehen, wo Ihr Unternehmen aktuell steht. Diese Analyse sollte eine gründliche Untersuchung der bestehenden Markenidentität Ihres Unternehmens umfassen. Durch die Durchführung von Interviews, Umfragen und Feedback-Sitzungen mit Kollegen und aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitenden können Sie herausfinden, wie Ihre Marke wahrgenommen wird. Auch das hinzuziehen von Dritten kann sehr hilfreich sein.

Folgende Fragen könnten in einer solchen Umfrage ein wichtiger Bestandteil sein. Wichtig ist jedoch, dass dies lediglich Beispiele sind und jedes Unternehmen unverzichtbar vor allem auch individuelle, auf die jeweilige Situation und Strategie abgestimmte Fragen ausarbeitet:

  1. Wie beschreiben Sie uns als Arbeitgeber?
  2. Wie würden andere Menschen uns als Arbeitgeber beschreiben?
  3. Was gefällt Ihnen am meisten an der Arbeit hier?
  4. Was wirkt sich positiv auf Ihre Meinung über unser Unternehmen aus?
  5. Was wirkt sich negativ auf Ihre Meinung über unser Unternehmen aus?
  6. Fühlen Sie sich für Ihren Beitrag zum Unternehmen anerkannt und wertgeschätzt?
  7. Geben unsere Stellenausschreibungen genau wieder, wie es ist, hier zu arbeiten?
  8. Sind die Mitarbeitenden stolz darauf, Teil dieses Teams zu sein? Warum?
  9. Empfehlen Sie uns als Arbeitgeber weiter?

Bei kritischen Fragen kann es hilfreich sein, die Umfrage anonym durchzuführen, um auch wirklich authentische Antworten zu erhalten. Bestärken Sie Ihr Team, dass die Fragen unbedingt ehrlich beantwortet werden müssen. Nur so kann eine Verbesserung stattfinden.

Wir empfehlen zudem, vorher und nachher eine SWOT-Analyse durchzuführen. Wenn Sie diese beiden Analysen vergleichen, finden Sie auch Ihre blinden Flecken, was durchaus spannend und erleuchtend sein kann. SWOT steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren). Es handelt sich um ein Instrument, das bei der strategischen Planung eingesetzt wird und jedweden Organisationen dabei hilft, Bereiche ihrer Tätigkeit zu ermitteln, die verbessert oder weiterentwickelt werden müssen.

Die SWOT-Analyse

  • Stärken & Schwächen –> Interne, beeinflussbare Faktoren
  • Chancen & Gefahren –> Externe, dennoch relevante Faktoren

Der erste Schritt zur Ermittlung der vier Punkte der SWOT-Analyse besteht darin, die Stärken oder Vorteile Ihres Unternehmens zu ermitteln. Stärken sind alle Merkmale, die Ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Organisationen verschaffen. Beispiele für Stärken sind überlegene Produkte, Dienstleistungen, Technologien oder Kundenservice, hoch qualifiziertes Personal und ein ausgezeichneter Ruf in der Branche.

Als Nächstes sollten Sie die Schwächen bzw. die Bereiche ausarbeiten, in denen Ihr Unternehmen Verbesserungen benötigt. Zu den Schwächen können veraltete Technologien, fehlende Ressourcen, schlechter Kundenservice, Schwierigkeiten bei der Gewinnung talentierter Mitarbeiter und das Fehlen einer Strategie oder organisatorischen Vision gehören.

Chancen sind externe Faktoren, von denen Ihr Unternehmen profitieren könnte, wenn es sie nutzt. Diese können von neuen Märkten und geografischen Standorten bis hin zu potenziellen Partnerschaften und Allianzen mit anderen Unternehmen des Sektors reichen.

Gefahren beziehen sich auf externe Kräfte, die sich negativ auf Ihr Unternehmen auswirken könnten, wenn sie nicht richtig gemanagt oder angegangen werden. Dazu gehören der Markteintritt von Wettbewerbern, sich ändernde Trends bei den Kundenpräferenzen, gesetzliche Vorschriften, die Unternehmen neue Beschränkungen auferlegen, oder wirtschaftliche Instabilität in der Region oder des Marktgebiets.

Durch die Ermittlung aller vier Punkte einer SWOT-Analyse – Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken – können Sie wertvolle Erkenntnisse darüber gewinnen, wie Sie Ihre Arbeitgebermarke am besten für den Erfolg in der Zukunft positionieren. Dazu gehört auch, dass Sie verstehen, wie Sie Ihre Ressourcen einsetzen sollten, um maximale Produktivität zu gewährleisten, welche Bereiche verbesserungsbedürftig sind, welche Strategien langfristige Ergebnisse bringen und wie externe Faktoren die Leistung Ihres Unternehmens beeinflussen können.

Schritt 2: Definition der gewünschten Arbeitgebermarke

Nachdem Sie eine Vorstellung davon haben, wie Ihre bestehende Markenidentität aussieht, ist es Zeit, eine klare Vorstellung von Ihrer gewünschten Arbeitgebermarke zu definieren.

Dabei helfen folgende Fragen:

  • Wie wollen wir wahrgenommen werden?
  • Welche Werte und Eigenschaften möchten wir vermitteln?
  • Wie möchten wir uns von anderen Arbeitgebern unterscheiden?
  • Die Antworten auf diese Fragen sollten auf der Analyse der bestehenden Markenidentität aufbauen.

Schritt 3: Implementierung von Strategien zur Förderung der Arbeitgebermarke

Nachdem Sie eine klare Vorstellung davon haben, wie Ihre Arbeitgebermarke aussehen soll, ist es an der Zeit, diese öffentlich zu machen. Dazu müssen Sie eine Reihe von Strategien implementieren. Beispielsweise könnten Sie über soziale Medien wie LinkedIn, Instagram und/oder Twitter posten, Ihre Karriereseite optimieren, um Bewerber:innen anzusprechen, Ihren Mitarbeitenden Empfehlungsprogramme anbieten oder an Berufs- und Karrieremessen teilnehmen. Sie sollten auch sicherstellen, dass Ihre Arbeitgebermarke in Ihren Stellenanzeigen, auf Ihrer Website und in Ihrer Berufsbildung deutlich wird.

Noch wichtiger für einen Arbeitgeber ist es aber, auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter einzugehen, um eine erfolgreiche Arbeitgebermarke zu gewährleisten. Stichwort Authentizität. Dies kann erreicht werden, indem das in Schritt 1 erhaltene Feedback berücksichtigt wird, das einen klaren Hinweis auf die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter geben sollte. Um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Mitarbeiter erfüllt werden, müssen Arbeitgeber sinnvolle Anreize bieten, die sowohl Talente anziehen als auch binden, z. B. wettbewerbsfähige Gehälter. Darüber hinaus sollten Arbeitgeber bestrebt sein, am Arbeitsplatz ein Gefühl der Gemeinschaft zu schaffen und gleichzeitig eine offene Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Führungskräften zu fördern. Dadurch wird eine Atmosphäre geschaffen, die für alle Beteiligten einladend und produktiv ist.

Schritt 4: Kontinuierliches Monitoring und Anpassung

Ihr Employer Branding Prozess endet nicht, wenn Ihre Arbeitgebermarke entwickelt und umgesetzt ist. Sie sollten kontinuierlich überwachen, wie Ihre Marke wahrgenommen wird, und Ihre Strategien anpassen und verbessern. Überprüfen Sie regelmässig Ihre Feedback-Systeme, evaluieren Sie den Erfolg Ihrer Strategien und ziehen Sie Schlussfolgerungen daraus. Wenn Sie Anpassungen vornehmen müssen, sollten Sie diese schnell durchführen, um sicherzustellen, dass Ihre Marke immer den Erwartungen Ihrer Mitarbeiter und potenziellen Kandidaten entspricht. Glauben Sie uns, der Aufwand lohnt sich allemal.

Schritt 5: Partner mit einem Recruitment Unternehmen

Wenn Sie bei der Entwicklung und Umsetzung Ihres Employer Brandings fachliche Unterstützung benötigen, können Sie darüber nachdenken, mit einem spezialisierten Unternehmen zusammenzuarbeiten. So kann man sich auch auf das eigentliche Tagesgeschäft konzentrieren und sparen sich Zeit und Ressourcen, um sich auf den Aufbau der Arbeitgebermarke und die strategische Personalplanung zu konzentrieren.

Fazit

Die Entwicklung und Umsetzung des Employer Brandings ist ein zeitintensiver, aber dennoch sehr wichtiger Prozess und es gibt keine »one-size-fits-all« Lösung. Der Schlüssel liegt darin, Ihre Arbeitgebermarke auf die Werte und Eigenschaften Ihres Unternehmens auszurichten, um sicherzustellen, dass Sie von den besten Talenten der Branche wahrgenommen werden. Durch das Folgen dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung und die kontinuierliche Anpassung und Überwachung Ihrer Strategien können Sie sicherstellen, dass Ihre Arbeitgebermarke stets auf dem neuesten Stand ist und Ihnen dabei hilft, die besten Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

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