Rund 20% aller Mitarbeitenden sind aktiv auf Stellensuche oder offene Marktbeobachter und Neugierige. Für Schweizer KMU zwar keine neue Einschätzung – dennoch bedeutet dies eine laufende und unter Umständen sogar hohe Personalfluktuation. Diese neben dem Tagesgeschäft zu bewältigen und die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit hoch zu halten ist eine grosse Aufgabe. Besonders bei Fachkräften ist die Personalgewinnung eine immense Herausforderung geworden, doch auch bei Führungskräften spitzt sich die Lage weiter zu. Die Lösung an der Wurzel zu packen macht immer Sinn – doch wo beginnen? Drei Gründe, warum Mitarbeitende ein Unternehmen verlassen.
Warum kündigen Mitarbeitende?
Hauptgrund Nr. 1: Geringe Wertschätzung (76%)
Ein Fakt vorweg: das Gehalt kommt weit hinter den sogenannten Softfaktoren. Es ist sogar eine Tatsache, dass zufriedene Mitarbeitende gewillt sind, eine ganze Weile auf ein höheres Salär zu warten statt sich direkt nach einer neuen Arbeitsstelle umzusehen. Wer sich hingegen nicht wertgeschätzt fühlt und kein positives Arbeitsklima geniesst, verlässt den aktuellen Arbeitgeber auch trotz eines guten Zahltags.
Wir alle kennen die Plattitüde «Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken» bestens – und genau hier liegt auch der Hauptgrund, warum Mitarbeitende ein Unternehmen verlassen und sich zu neuen Ufern auf machen. Wertschätzung ist eines unserer Urbedürfnisse, welches dennoch oft vernachlässigt wird. Die Haupttreiber sind dabei Vorgesetzte, welche Ihre Unterstellten nicht auf Augenhöhe behandeln, Leistungen nicht anerkennen oder sich im schlimmsten Fall sogar mit fremden Lorbeeren schmücken. Bei der Wahl einer Vorgesetzten oder eines Vorgesetzten darf man die Fachkenntnisse getrost hinter die Sozialkompetenzen stellen, denn diese sind einfacher zu erlernen als die sozialen Fähigkeiten.
Hauptgrund Nr. 2: Schlechte interne Kommunikation (70%)
Ausnahmslos jede und jeder von uns hat es schon erlebt: Kommunikation ist das A und O. Fehler passieren – «Wo gehobelt wird, fallen Späne», doch ohne konsequente, offene, transparente und ehrliche Kommunikation wird bedeutend weniger verziehen als bei einer klaren und positiven Kommunikation. Dies gilt für Kunden ebenso wie für Angestellte.
Die Führungsriege eines Unternehmens tut gut daran, der Aufgabe der internen Kommunikation die entsprechende Priorität einzuräumen. Es wäre schliesslich schade, nur aufgrund fehlender Kommunikation wertvolle Mitarbeitende zu verlieren. Doch nicht nur die PR-Weisheit «Tue gutes und sprich darüber» ist hier gefragt, auch unschöne Neuigkeiten und anstehende Veränderungen sollten aktiv an alle Mitarbeitenden getragen werden. Bei aktiver Kommunikation hat man zudem den Vorteil, über das Gesagte die Kontrolle zu behalten als aufgrund von aufkeimenden oder gar grassierenden Gerüchten in Zugzwang zu kommen.
Grund Nr. 3: Keine Aussicht auf Fortschritt (70%)
Mitarbeitende mit Potential und höhergesteckten beruflichen wie privaten Zielen reagieren auf diesen Punkt besonders sensibel. Ohne Aussicht auf Entwicklung und Fortschritt sehen sie keinen Sinn in einer weiteren Tätigkeit beim aktuellen Arbeitgeber und verlassen die Arbeitsstelle. Klar, manchmal kann man als Unternehmen keine sofortige Lösung oder Position herbeizaubern, doch mit beispielsweise einer Erweiterung des Aufgabenfelds kann man möglicherweise einen langfristigeren Weg beschreiten und Mitarbeitende sowie das Unternehmen entwickeln. Hierbei können regelmässige Mitarbeitergespräche und Talentpools helfen. In unserem Beitrag «Interne Talentpools – Fluch oder Segen?» erfahren Sie mehr zu dieser Möglichkeit.
Warum kündigen Mitarbeitende? Ja, die Digitalisierung ist ein zentraler Erfolgsfaktor geworden. Doch Mitarbeitende sind und bleiben das wichtigste Gut einer Unternehmung. Lassen Sie uns ihnen Sorge tragen und diese Tatsache nie vergessen.
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Quelle: Businessolver