Der War for Talents ist akuter als jemals zuvor – diverse Branchenverbände zeichnen ein tristes Bild für die Zukunft. Die wirtschaftlichen Indikatoren machen uns auch wenig Mut, dass in naher Zukunft genug und genügend gute Fachkräfte unsere Bewerberlisten füllen. In der passiven Personalgewinnung ist das schon seit Jahren passé. Unsere GCP Partner helfen Ihnen bei der Gewinnung dieser Fach- und Führungskräfte gerne. Damit fängt die Aufgabe allerdings erst an. Diese (Roh-)Diamanten zu halten, ist Aufgabe jedes einzelnen Unternehmens. Dabei entscheidend: die Unternehmenskultur und das Employer Branding. Unserer Meinung nach ist die Basis einer positiven Firmenkultur eine gelebte Feedback-Kultur. Die Regeln sind vermeintlich simpel, die Umsetzung zeigt sich in der Realität als unerwartet schwierig. Muss nicht sein, finden wir.
Konstruktives Feedback will gelernt sein
Wie essenziell eine gesunde Feedback-Kultur im Berufsalltag ist, streitet vom Lernenden bis zum Verwaltungsrat kaum jemand ab. Feedback hilft uns, uns auf gesunde Weise weiterzuentwickeln, Bedürfnisse und Erwartungen zu formulieren oder gerne auch um Missverständnisse oder Reibereien aus dem Weg zu räumen. Schon in der Grundbildung ist Feedback ein Thema. Und bleibt es bis zur höchsten akademischen Ausbildung.
Wird Feedback korrekt eingesetzt, ist es ein sehr potentes Instrument und hat sogar die Macht eine desolate Unternehmenskultur durch die konsequente Pflege der Feedback-Kultur nachhaltig zu verändern. Heute wissen wir alle um die Bedeutung der Soft-Skills und dass Mitarbeitende viel eher wegen eines schlechten Arbeitsklimas als wegen Lohndifferenzen die Kündigung einreichen. Eine gesunde Feedback-Kultur schafft Transparenz und ermöglicht so sehr direkt kontinuierliches Unternehmenswachstum. Es lohnt sich also, dieses Thema immer und immer wieder aufzugreifen und zu üben. Nur, wie funktioniert richtiges Feedback?
Feedback geben
Feedback ist ein nie endender Prozess, kein Ziel. Richtiges Feedback ist konstruktiv und wertschätzend und der/die Feedback-Geber:in spricht ausschliesslich in Ich-Botschaften. Wertschätzende Kommunikation kann entscheidend dazu beitragen, unser Leben in jeglicher Hinsicht fruchtbarer zu gestalten. Daher sind Feedbackregeln so aufgebaut, dass unser Gegenüber die konstruktive Kritik oder das Lob leichter und in der richtigen Dosis aufnehmen kann. Wie geht man also vor?
- Anliegen beschreiben – nicht fordern
- sachlich bleiben – Ich-Form nicht vergessen, Sie geben Ihre persönliche Meinung wieder
- realitätsnah sein – dafür vor dem Feedback geben gerne selbst reflektieren
- konkrete Formulierungen nutzen – keine Verallgemeinerungen und Killer-Phrasen wie «immer», «nie» & Co.
- wohlwollend kommunizieren – nicht vergessen, ein Feedback soll eine positive und nachhaltige Verhaltensänderung herbeiführen
- Verbesserung konkret formulieren – Sie geben ein Feedback, keinen Auftrag
Wichtig: Der richtige Zeitpunkt, Rahmen und die innere Haltung sind dabei genauso ausschlaggebend wie die Botschaft und der Ton.
Positives Feedback
Was dabei viele unterschätzen ist positives Feedback. Es will genauso gelernt sein, wie konstruktive Kritik in Form eines Feedbacks. Klingt komisch? Ist aber so. Denn abgedroschene Phrasen und Verallgemeinerungen stellen keine Wertschätzung dar, sie können das gut gemeinte sogar ins Negative drehen. Die alte Weisheit «Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse, sondern gut gemeint», passt hier wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge.
So nicht!
Ein Feedback soll motivieren und keinesfalls degradieren. Deswegen haben folgende Inhalte keinen Platz in einem Feedback – niemals 😉
- Pauschalisierungen
- persönliche Angriffe
- negative Inhalte als Speerspitze
- Meinungen Dritter
- Gruppen-«Feedbacks» ggü. einer Person
Feedback annehmen
Der/die Feedback-Nehmer:in hört nur zu und fragt bei Unklarheiten nach. Rechtfertigungen, Erklärungen oder andere Ausschweifungen haben im Feedback-Gespräch keinen Platz, da sie die Natur des Gesprächs in eine Diskussion wandeln und so vom erklärten Ziel wegführen. Direkte Reaktion auf das Gesagte lässt wenig Raum für Reflexion und lässt das Ziel aus den Augen und so aus dem Sinn verschwinden. Kurzum:
- Ausreden lassen – auch wenn es Ihnen schwerfällt, es ist eminent wichtig.
- Nicht rechtfertigen – Wie meinen? Nein, auch dann nicht. Keine Rechtfertigungen.
- Nachfragen ist erlaubt – bei Verständnisfragen ist neutrales nachfragen immer erlaubt und unterstützt den Lösungsprozess.
Zugegeben, beim Schreiben des Artikels sind wir uns wieder wie Schüler vorgekommen. Doch ein so machtvolles Instrument wie das Feedback sollte man sich unserer Meinung nach immer und immer wieder zu Gemüte führen. Uns ist der eine oder andere Punkt im Laufe der Zeit entfallen, wie ging es Ihnen? 😉
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Idealbesetzung Ihrer (nächsten) Vakanzen. Gerne stehen wir Ihnen als Partner dafür jederzeit zur Verfügung. Untenstehend finden Sie weitere Blog-Beiträge, welche Ihnen und Ihrem Unternehmen bei der Gewinnung von Fach- und Führungskräften helfen. Wenn Sie auf dem neusten Stand sein möchten, freuen wir uns über Ihre Anmeldung zu unserem monatlichen Newsletter oder bei Fragen auf Ihre persönliche Kontaktaufnahme.