Sie haben sich im ersten Moment vielleicht gefragt, warum eine verdeckte Personalsuche überhaupt Sinn machen könnte. Die Gründe dafür fallen einem tatsächlich meist erst beim zweiten mal darüber nachdenken wirklich ein. Warum mit viel Blut und Schweiss zuerst einen Brand aufbauen, den wir für die Personalgewinnung dann nicht nutzen – und das auch noch bewusst? Wir beleuchten das Thema von Grund auf und möchten wissen: Welche Gründe sprechen dafür, welche dagegen? Was ist das Ziel der verdeckten Personalsuche und was sind die Vorteile für Sie als Arbeitgeber?
Was ist eine verdeckte Personalsuche?
Die verdeckte Personalsuche – begonnen mit der verdeckten Stellenausschreibung – ist schnell erklärt: die zu besetzende Stelle wird ohne die Information, wer der/die zukünftige Arbeitgeber*in ist, ausgeschrieben. In aller Regel wird hier statt durch das eigene HR durch einen spezialisierten Dienstleister im Bereich Search & Recruiting und unter dessen Label gesucht. Bei einer verdeckten Personalsuche steht die Sache im Vordergrund. Durch die fehlende Nennung des Arbeitgebers werden nur die in der Stellenausschreibung genannten Informationen berücksichtigt. Weniger Emotionen, mehr Fakten. Heisst: wir entfernen einen «Filter», welcher erste Bewerber*innen bereits abschrecken oder grundsätzlich beeinflussen könnte, die sich bewerben würden – oder eben auch nicht.
Was ist das Ziel einer verdeckten Personalsuche?
Abhängig von der Motivation, gibt es zwei grosse Ziele neben diversen kleinen, welche die verdeckte Personalsuche erfüllt. Zum einen muss man evtl. aus einem bestimmen Grund «unter dem Radar fliegen», um genau diese Stelle zu besetzen. Mehr dazu bei den Vorteilen. Zum anderen zielt das Verfahren darauf ab, nicht mehr, sondern die besseren Bewerber*innen anzusprechen und zu gewinnen. Qualität vor Quantität. Dennoch verzeichnet GCP bei der verdeckten Ausschreibung regelmässig 30% mehr Bewerbungen als die offene Ausschreibung.
Vorteile als Arbeitgeber
Wenn wir uns mit den möglichen Vor- und Nachteilen beschäftigen, gibt es diverse Gesichtspunkte, welche berücksichtigt werden können. Wir haben aus über 40 Jahren Erfahrung die Punkte herausgenommen, welche unsere Mandanten am meisten bewogen haben, unsere Dienstleistung in Anspruch zu nehmen:
- Mit der verdeckten Suche setzen Sie in der Stellenausschreibung keine Filter für mögliche Kandidat*innen. Im Gegenteil, sie haben die Chance von der Neugier der Bewerber zu profitieren.
- Sie wollen Ihr Unternehmen erweitern, ohne dass die Konkurrenz davon erfahren soll. So kann beispielsweise die Unternehmensstrategie clever vor fremden Augen und Ohren geschützt werden. Ihr Unternehmen will diversifizieren? Kein Problem, die Konkurrenz wird kaum erfahren, dass Ihr Unternehmen hinter der verdeckten Personalsuche steht. Zumindest nicht ohne grösseren Aufwand.
- Die Stelle ist aktuell noch besetzt. So erfährt der/die aktuelle Stelleninhaber*in nicht frühzeitig davon.
- Oft ein Grund für die verdeckten Personalsuche ist, Gerüchten im Unternehmen und/oder in der Branche vorzubeugen. Gerade Unternehmen mit Beteiligungen wie Aktiengesellschaften sind regelmässig darauf angewiesen, Strategien und Personalentscheide ohne eine laut brodelnde Gerüchteküche umsetzen zu können.
- Man ist als Unternehmen entweder im Employer Branding oder im Rekrutierungs-Prozess noch nicht so professionell aufgestellt, dass man für die Ebene der Fach- und Führungskräfte genug attraktiv wirkt (interne Recruiter, Checklisten, Zeitressourcen, der Firmen-Auftritt ist noch nicht ausgereift etc.) und sich so das ausgereifte Konzept des Spezialisten zu Nutze machen kann.
- Man ist sich seines nicht makellosen Images bewusst und möchte diesen Stolperstein bei der Personalgewinnung aus dem Weg räumen, um (oftmals) genau diesen Punkt aktiv(er) anzugehen.
Nachteile als Arbeitgeber
- Sollten Sie einen makellosen Brand haben und dennoch vor einer der obgenannten Herausforderung stehen, müssen Sie sich für einen Weg entscheiden.
- Es gibt durchaus Bewerber*innen, welche sich konsequent nur auf offene Stellenausschreibungen bewerben. Diese kann man – bei entsprechender Qualifikation – mit den nötigen Zugängen allerdings auch via Active Sourcing erreichen.
- Für die verdeckte Stellensuche ist ein vertrauensvoller Rekrutierungs-Spezialist notwendig, dafür fallen externe Kosten an. Dabei zu beachten ist allerdings, dass Kosten bei jeder Art von Stellensuche anfallen; ob verdeckt durch einen Externen, offen durch Externe und natürlich auch wenn Sie als Unternehmen selber suchen.
Es gibt in jedem Fall diverse Gesichtspunkte zu berücksichtigen wenn es darum geht, ob man verdeckt oder offen Vakanzen besetzten möchte. Unsere Listen der Vor- und Nachteile sind nicht abschliessend. Wir empfehlen aus diesem Grund konsequent jede Vakanz neu zu prüfen und individuell zu entscheiden, welches Verfahren für das eigene Unternehmen gewinnbringender ist. Unserer Erfahrung nach ist die verdeckte Suche besonders bei zu besetzenden Vakanzen von Schlüsselpositionen und/oder Kadermitarbeiter*innen die bevorzugte Wahl.
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